Das Konzept unseres Hortes unterliegt ständiger Weiterentwicklung. Neue Methoden, neue Ideen, neue Bedürfnisse und Wünsche - nichts bleibt für immer gleich, alles ist ein anhaltender Prozess.

Die Kinder in diesen Prozess miteinzubeziehen halten wir für unverzichtbar. An vielen Stellen lassen wir sie teilhaben, hören uns Ideen an, lassen sie helfen und sich verwirklichen. Ein Aspekt hiervon sieht auf dem Papier vielleicht klein aus (und ist in dem Sinne auch nichts neues), gestaltet sich in der Praxis aber deutlich gewichtiger. Eine Wunschbox.

In beiden Gruppenräumen stehen seit geraumer Zeit Wunschboxen, ansprechend gestaltet von den Kindern für die Kinder, ausgestattet mit Papier und Stift. Hier können Wünsche, Ideen und Vorschläge nach Belieben eingeworfen werden. In der zweiwöchentlich stattfindenden Kinderkonferenz werden die Wunschboxen "geleert" und die Einwürfe besprochen.

Hierbei werden alle Einsendungen respektvoll besprochen und kindgerecht diskutiert. Klar wäre es möglich, den Wunsch nach einem großangelegten Wasserpark im Garten einfach mit "Nein" abzuweisen. Schnell erledigt, niemand hat was dazu gelernt, machen wir weiter.

Oder: Man unterhält sich drüber. Spannend bei sowas ist, dass die Kinder meist bereits eine klare Vorstellung davon haben, wie bspw. der Wasserpark aussehen soll. Nichtsdestotrotz müssen wir uns auch folgende Fragen stellen: Geht das denn? Geht das nicht? Warum und wieso? Selbst wenn am Ende doch das "Nein" dasteht, ist während der Unterredung ein Fluss an Kreativität geflossen und im besten Fall haben die kleinen Menschen eine bessere Idee davon, was wir so in den Garten stellen können und was nicht, ergo wissen sie mehr darüber, wie die Welt funktioniert.

Diese Art der Partizipation lädt alle Kinder ein, ihre Meinungen und Ideen auszusprechen und dann darüber zu reden. Das fängt schon bei kleineren Dingen an, wie z.B. "Pfannkuchen zum Mittagessen" oder "Warum muss ich eigentlich im Herbst im Hort Hausschuhe anziehen?". Wichtig ist, dass die Kinder lernen, dass sie ihre Gedanken äußern können (nicht nur, aber auch gegenüber Erwachsenen) und dass sie gehört und ernstgenommen werden.